Montag, 4. Mai 2015

Rezension: Die Überlebenden - Alexandra Bracken

© Random House

Meine Bewertung ★★★


SHORT FACTS

Titel: Die Überlebenden
Autor: Alexandra Bracken
Verlag: Goldmann 2014
Seiten: 544
ISBN: 9783442479085

 


Überleben, um zu sterben?


Die Lebenserwartung von Kindern und Jugendlichen ist gering. Eine mysteriöse Viruserkrankung rafft sie einige Zeit nach ihrem 10. Geburtstag dahin, die Schulklassen lichten sich, spielende Kinder haben Seltenheitswert und die Erwachsenen haben nicht nur Angst um sondern auch vor der nächsten Generation.

Denn die überlebenden Kinder sind anders. Nicht nur, weil ihnen der Virus nichts anhaben konnte, sondern weil sie mit besonderen Fähigkeiten eine Gefahr für sich selbst und ihre Lieben sind. Psi-Kräfte, mit denen sie Erinnerungen löschen, Gegenstände bewegen, Elektrizität durch Geräte und Körper jagen. Und Ruby hat den Virus überlebt. Gemeinsam mit anderen überlebenden Jugendlichen wurde sie in ein Lager gebracht, damit sie der Menschheit nicht gefährlich werden kann und wo sie eigentlich nur darauf warten getötet zu werden. Durfte sie nur leben, um zu sterben?

Gleich zu Beginn landet man bei Ruby im Lager. Hier sind die Kinder und Jugendlichen, nach ihren Fähigkeiten eingeteilt, verschiedenen Baracken zugewiesen, wo sie ihren Kräften entsprechend zusammengehortet Arbeiten verrichten, strenge Regeln befolgen und ihnen jede menschliche Würde abgesprochen wird.

Durch Rubys Erinnerungen erfährt man mehr über den Ausbruch der Krankheit, die gesellschaftlichen Entwicklungen danach und die Ängste, die damit in der Bevölkerung umhergehen. Nach diesem, für mich sehr interessanten Einstieg, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse und dadurch verliert man - genau wie Ruby -  jegliche Orientierung. Eine Verfolgungsjagd knüpft an die nächste an, verschiedene Gruppierungen tun sich auf und gemeinsam mit Ruby versucht man irgendwie, die Zusammenhänge zu verstehen und ihre mentalen Fähigkeiten in den Griff zu bekommen.

Denn es ist nicht so, als ob die Jugendlichen begeistert über ihr freakiges Dasein wären. Kaum jemand kann diese Psi-Kräfte kontrollieren und die Gefahr, die damit einhergeht ist sogar den Kleinsten unter ihnen bewusst.

Und obwohl ständig etwas passiert, kommt die Handlung eine Weile einfach nicht in Schwung. Nach gut der Hälfte weiß man noch immer nichts über die Hintergründe der Entwicklung rund um Ruby und ich hatte das Gefühl, dass ich mit der Protagonistin einfach nur durch die Gegend tuckere während so mancher Charakter einfach vor sich hin dümpelt. 

Gerade als ich nahe dran war, die Lust an Ruby und den Überlebenden zu verlieren, zogen mich Fortgang und Charaktere doch noch richtig hinein und fesselten mich bis zur letzten Seite mit unerwarteten Wendungen, gut ausgearbeiteten Charakteren und ungeschönten Ereignissen an sich, bis mich die Autorin letztendlich mit einem fulminanten Ende überzeugen und für sich gewinnen konnte.

Es ist ein Trilogie-Auftakt mit deutlichen Schwächen und überragenden Stärken, eine Geschichte, die mich vor Langweile gähnen und vor Spannung nicht einschlafen gelassen hat, und ein 1. Band, der mich auf den 2. Teil hoffen lässt.

Die Trilogie:
1) Die Überlebenden
2) Die Überlebenden 2. Furchtlose Liebe [Rezension lesen]
3) Die Überlebenden 3. Blut und Feuer [Rezension lesen]




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