Montag, 21. Mai 2018

Rezension: Cujo - Stephen King

| Stephen King |

Verlag: Heyne 2007
Seiten: 416 
ISBN: 9783453432710

MEINE BEWERTUNG 

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Vom tollwütigem Monsterhund

Der Bernhardiner Cujo ist ein gutmütiges Ungetüm, das keiner Fliege etwas zu leide tut. Aber eines Tages wird er mit einem teuflischen Virus infiziert und wird zum blutdürstigen Monster, das um sich herum alles in Fetzen reisst.

"Cujo" ist ein Horror-Roman von Stephen King und hat schon richtig Kult-Status erreicht. Viel zu lange habe ich mir Zeit gelassen, um zu diesem Roman zu greifen. Ich habe die Seiten regelrecht inhaliert!

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der Bernhardiner Cujo. Cujo ist ein richtig großer Hund, der dafür mit einer großen Portion Gutmütigkeit gesegnet ist. Von seiner Familie wird er geliebt, von Nachbarn und Bekannten wird sein freundliches Wesen geschätzt. Kurz gesagt, wer Tiere mag, muss Cujo einfach lieben! 


Seine Geschichte wird vor allem mit dem Schicksal zweier Familien verknüpft. Cujo selbst gehört der Sharp-Familie an, die aus seinem Jungen, der Frau und dem Mann besteht. Hier werden vor allem die Erzählstränge um die Frau und ihren Sohn in den Vordergrund gestellt, weil so manch unglückselige Fügung sich für andere als Glück entpuppen wird.


Hauptsächlich wird aber von Donna, Vic und dem kleinen Tad erzählt. Denn diese Familie wird eine sehr intensive Erfahrung mit Cujo haben, die ganz Castle Rock erschüttern wird. 


Wer King kennt, weiß, dass er reichlich Hintergrundinformationen zu den Figuren liefert. Wobei gerade in diesem Roman ein kleines Rädchen das andere dreht, und viele minimale Ereignisse zum Fiasko führen. Ich mag diesen detaillierten Stil sehr gern, denn King greift gekonnt auf, wie wir Menschen ticken. Er dreht und wendet uns, und zeigt, das in jedem etwas Böses steckt. 


Etliche Abschnitte werden aus Cujos Perspektive erzählt. Man fühlt, wie sehr er seinen Jungen mag, man spürt, dass er dem Mann gefallen will, und freut sich, wenn er gut gelaunt über die Felder rennt.


Doch dann geschieht das Unglück und Cujo wird mit einem infernalischen Tollwut-Virus infiziert. Auf seine lebensfrohe Art, legt sich ein blutgetränkter Schleier, der ihn zu einem zerfleischenden Monster macht. Zuerst fühlt er unstillbaren Durst, gegen den es keine Abhilfe gibt. Die Sonne brennt ihm in den Augen, weil die Krankheit an ihm nagt. Cujo weiß in seiner Verzweiflung nicht, wie ihm geschieht. Je weiter die Infektion fortschreitet, desto verzerrter und bösartiger wird seine Sichtweise, obwohl er eigentlich nur allen gefallen will.


Damit hat mich die Geschichte mitten ins Herz getroffen. Es ist für mich immer schwierig zu verkraften, wenn Tieren Unrecht widerfährt, weil sie es eben nicht verstehen können. Ein Tier vertraut seinen Besitzern das eigene Leben an und kann (wahrscheinlich) nicht nachvollziehen, warum es ungerecht behandelt wird. Dieses natürliche Unverständnis gibt mir zu knabbern, weil es doch zeigt, dass Tiere Schutzbefohlene des Menschen sind. 


Trotz des ernsten, gesellschaftskritischen Hintergrunds ist „Cujo“ ein Horror-Roman und mit dem tollwütigen Riesenhund hat Stephen King erneut einen einwandfreien Schocker kreiert. Er spielt mit den Gefühlen des Lesers auf mehreren Ebenen. Man möchte Cujo lieb haben, ihn streicheln und mit ihm spielen. Aber dann wendet sich das Blatt, und der Wohlfühl-Hund wird zum blutrünstigen Splatter-Element. 


Meiner Meinung nach ist Stephen Kings „Cujo“ ein wahnsinnig guter Horror-Roman, der ganz ohne mysteriöse Aspekte auskommt und sich am Grauen der Realität bedient. Daher vergebe ich das Prädikat „lesenswert“. 

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MEINE BEWERTUNG

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10 Kommentare:

  1. Huhu Nicole :D

    Schön, dass dir "Cujo" gefallen hat, ich hatte es ja vor vielen, vielen Jahren gelesen, da ich schon immer ein großer Hundefreund war, hat mich die Geschichte irgendwie regelrecht verstört und sehr mitgenommen! *Schluck*

    Wie du hasse ich es auch, wenn Tieren Unrecht geschieht, deswegen war das Buch wohl eins der wenigen King-Bücher, das ich nicht ganz genießen konnte! Die Geschichte selbst mochte ich aber sehr, das ist eine ganz andere Art des Horrors, toll, wie Stephen King es schafft, wieder so einen Albtraum zu erschaffen!

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      das mit Tieren ist ein seltsames Phänomen. Ich frage mich, warum einen das beim Lesen so nahe geht und mancher Meuchelmord lässt einen maximal zucken. ^^ Was sagt das über abgebrühte Leser aus?

      King hat so viele Horror-Vorstellungen in petto, damit beeindruckt er mich immer wieder auf's Neue. Der hat das Grauen wirklich für sich gepachtet. Mich wundert nur, dass er überhaupt noch schlafen kann, wenn er dauernd über solchen Szenarien brütet.

      Ein ganz tolles Buch! Sehr gut und lebensnah geschrieben!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    2. Huhu Nicole :D

      Ja, das mit den Tieren ist schon krass, ich glaube, das zeigt aber, das wir keine Psychopathen sind :D *lach*

      Ich glaube, man verbindet auch mit Menschen immer gewisse negative Eigenschaften, ein Mensch kann ja böse sein, ein Tier eher nicht. Es verdient den Tod also nicht ... Und kann sich zudem nicht richtig wehren. Ach, ich hasse das Töten von Tieren in Büchern und Filmen einfach ;/ Echt schwer auszuhalten!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    3. Guten Morgen, Jessi!

      Das hast du gut erklärt. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Mir gibt immer zu knabbern, dass ein Tier nicht verstehen kann wie ihm geschieht. Solche Szenen finde ich auch besonders schlimm.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Hallo Nicole,
    vor dem Buch habe ich mich lange gedrückt, wenn Tieren etwas passiert geht mir das immer nahe.
    Die Kapitel aus seiner Sicht und die Veränderungen die man so mit bekommt fand ich echt gut gemacht.
    Und auch die Atmosphäre im Auto, so bedrückend und das Ende......
    Ich habe schon oft an das Buch gedacht, wenn ich irgendwo alleine mit dem Auto war oder auch wenn ich einen Bernhardiner gesehen habe^^
    Liebe grüße
    Tanja

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    1. Hallo Tanja,

      ich hatte es lange Zeit gar nicht am Schirm, wahrscheinlich habe ich mich ebenfalls unbewusst gedrückt. Solche Bücher mit Tieren gehen einem schon recht nah.

      Stimmt, die Autoszenen gehen richtig unter die Haut, aber so eine nachhaltige Wirkung hat's dann zum Glück doch nicht auf mich gehabt. Dennoch war's eine intensive Leseerfahrung.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  3. Hi Nicole!

    Meine Güte ist das lange her, dass ich das Buch gelesen hab! Deine Rezension macht auf jeden Fall Lust, dass wieder aus den Tiefen meiner Bücherregale auszugraben und nochmal zu lesen *g* Mal schauen, denn von King hab ich noch so viele ungelesene Bücher auf meiner Liste O.O

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,

      ich habe auch erst die Hälfte seiner Bücher geschafft und dabei greife ich doch recht regelmäßig zu ihm. :D "Cujo" ist wirklich gut und Horror auf relativ realem Niveau. King schafft es immer wieder mich zu überraschen.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  4. Hey Nicole,
    schön, dass Dir das Buch ebenso gut gefallen hat wie mir :) Ich freue mich schon auf unsere nächste gemeinsame Leserunde eines King-Romans. Den Termin für "In einer kleinen Stadt" habe ich mir schon notiert und hoffe, zeitlich mitlesen zu können.
    Liebe Grüße Melli

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    1. Hallo Melli,

      und King hat mich auch diesmal überrascht! Es war komplett anders und trotzdem verdammt gut. Wie kriegt er das hin?

      Auf "In einer kleinen Stadt" freue ich mich sehr!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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