Sonntag, 26. Februar 2017

Rezension: Montagsgedanken - Ellen Nieswiodek-Martin

© Gerth Medien
Montagsgedanken
| Ellen Nieswiodek-Martin |

Verlag: Gerth Medien 2017
Seiten: 176 
ISBN: 9783957342010

MEINE BEWERTUNG 

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Montagsfrust und -lust

Der Montag. Jeder kennt ihn und wir müssen alle durch. Der Schlendrian des Wochenendes verabschiedet sich und wir müssen uns erneut den Aufgaben der Woche stellen. Der eine beginnt die Woche als Morgenmuffel, ein andere springt energiegeladen den Herausforderungen entgegen, aber eines hat der Wochenstart für uns gemein: wir müssen alle durch.

Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Montagsblues, diesem Gefühl, wenn man dem Wochenende nachtrauert und lustlos auf die nächsten Tage blickt. Dabei dienen den Autorinnen Bibelverse als Anhaltspunkt, mit denen sie alltägliche Geschichten und Gedanken verknüpfen.

Der Untertitel verspricht „52 Impulse zum Wochenbeginn. Damit Montage zu Lieblingstagen werden“ und dementsprechend sind darin 52 Texte vereint, die sich mit leidigen Alltagsthemen beschäftigen.


Die Autorinnen spiegeln dabei verschiedene Lebenssituationen wieder und jede bringt ihre eigene Perspektive auf den Alltag mit. Berufstätige Mütter, Witwen, Pensionistinnen, Bäuerinnen berichten genauso von ihrer Sicht auf den Wochenbeginn wie es u.a. auch Geistliche oder Marketingmitarbeiterinnen tun, die allesamt durch ihren Glauben verbunden sind.


Nein, man braucht nicht befürchten, dass hier der religiöse Zeigefinger geschwungen wird. Das Thema Alltagsfrust und -lust wird eher aus philosophischen Winkeln betrachtet, bei denen zitierten Bibelstellen als Ausgangslage dienen. Zwar kommt es auch vor, dass die Autorinnen von Gebetsstunden oder dem Gespräch mit Gott berichten, aber ohne hier selbstgerecht oder kleinkariert zu wirken. Dennoch muss man sich bewusst sein, dass es sich um Texte gläubiger Frauen handelt, wenn man dazu greift. 


Die Autorinnen besprechen viele Situationen, die, glaube ich, jeder von uns kennt. Das Wochenende, das viel zu kurz ist, weil wir uns mit Aufgaben überladen haben, den Bekannten, dem wir aus dem Weg gehen, weil uns ein kleiner Plausch ausgerechnet jetzt gar nicht in unseren Zeitplan passt, oder der Hang zum Perfektionismus, der manches Mal ins Wahnhafte abdriften kann.


Insgesamt ist die Kernaussage gleich: Wir machen uns das Leben oft selber schwer. Ja, wir stellen uns selbst ein Bein, anstatt froh über zwei gesunde Exemplare davon zu sein. Und das hat mir sehr gut gefallen.


Manche Texte waren mir trotz positiver Grundstimmung zu religiös, wenn es zum Beispiel darum geht, freudig auf die andere Seite zu Gott zu gehen oder seine Braut zu werden. 


Trotzdem lassen sich die kurzen Impulse sehr angenehm lesen. Anfangs wollte ich mich Stück für Stück mit dem Buch beschäftigen, konnte dann aber nicht die Finger davon lassen und habe gleich wieder zur nächsten kurzen Geschichte gegriffen. Mich haben die „Montagsgedanken“ zum Innehalten angeregt, ich habe nachgedacht, mich oft selbst erkannt, und sie haben mir gezeigt, dass man einfach mal abschalten soll und nicht ständig ein schlechtes Gewissen haben braucht, weil die To-do-Liste noch nicht abgearbeitet ist. Denn warum fürchtet man den Montag? Meistens wohl, weil man sich am Wochenende zu sehr ausgepowert und sich selbst kaum Zeit gelassen hat.


„Montagsgedanken“ ist ein sehr freundliches Buch, das einen vor Augen führt, dass man gut auf sich achten, sich Zeit lassen und vertrauen soll. Der Montag kommt sowieso, egal ob man sich ihm frustriert entgegenstellt oder ihn voller Lebenslust anlächelt. Und dieses Büchlein erinnert einen daran, dass ein Lächeln immer die bessere Wahl ist.

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MEINE BEWERTUNG

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Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar.


5 Kommentare:

  1. Liebe Nicole,

    es ist schön, wenn ein Buch dazu anstößt, einfach mal seinen Alltag zu reflektieren. Dabei kann man nur gewinnen.

    LG Nisnis

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    1. Ja, das sehe ich auch so! :) Hab einen guten Start in die Woche!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Huhu!

    Ich muss zugeben, hättest du es nicht gesagt, ich hätte auf jeden Fall den religiösen Zeigefinger gefürchtet! (Nicht, dass ich jetzt etwas gegen das Christentum hätte, ich glaube einfach nur selber nicht daran.) Aber so klingt das Buch für mich auch interessant, denn Philosophie finde ich sehr spannend.

    Das mit dem "freudig auf die andere Seite zu gehen" wäre für mich allerdings sicher auch ein bisschen zu viel gewesen. Ich würde das gerne noch so 30 bis 40 Jahre nicht tun, danke.

    LG,
    Mikka

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    1. Hallo Mikka,

      nein, der Zeigefinger wird überhaupt nicht erhoben. Die Frauen berichten einfach aus ihrem Alltag, wie sie ihn reflektieren und dadurch Kraft schöpfen. Natürlich spielt Gottvertrauen eine Rolle, aber auch wenn man sich mit Religion nicht identifizieren kann, kann man trotzdem beim Lesen zur Ruhe kommen und mal über die eigene Situation nachdenken.

      Ähm, ja, dieser Punkt war mir dann tatsächlich zu viel. Aber jedem das Seine. :)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  3. Hey Nicole,

    das klingt wirklich gut und kommt gleich mal auf meine Liste :)

    Liebe Grüße Melli

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