Mittwoch, 9. November 2016

Rezension: Im Kabinett des Todes - Stephen King

© Random House
Im Kabinett des Todes
| Stephen King |

Verlag: Random House Audio 2014
Dauer: 1146 min 
ISBN: 9783837126402
Sprecher: David Nathan

MEINE BEWERTUNG

 ★ - 



Im Kabinett des Todes

In „Im Kabinett des Todes“ sind insgesamt 14 Kurzgeschichten aus der Feder von Stephen King vereint.

Diesmal stellt der Autor den Tod in den Vordergrund. Damit spricht er die mächtigste Angst des Menschen an, weil es wohl kein größeres Mysterium als den Tod im Leben gibt.

Dieses Hauptmotiv wird auf vielfältige Weise verarbeitet. Zum Beispiel kommt in „Autopsieraum vier“ tief schwarzer Humor zum Einsatz, indem der Meister auf skurrile, jedoch witzige, Weise beschreibt, was passiert, wenn man als Lebender in der Pathologie gelandet ist. Ähnlich erging es mir bei „Lunch im Gotham Café“ - eine Geschichte, die vom Ende einer Ehe erzählt, aber einen sehr ungewöhnlichen Weg einschlägt und einem tatsächlich auch zum Lachen bringt.


Ebenso das Ende eines Ehelebens thematisieren „L.T.s Theorie der Kuscheltiere“ und „Dieses Gefühl, das man nur auf Französisch ausdrücken kann“, wobei mir gerade die zweitgenannte besonders unter die Haut gegangen ist.


Wer sich eventuell schon mit Stephen Kings „Der dunkle Turm“ beschäftigt hat, darf sich auf ein Wiedersehen mit Roland freuen. In „Die Kleinen Schwestern von Eluria“, kann man erleben, wie er nur knapp dem Tod entgeht und bekommt weiteres Verständnis für diesen einzigartigen Charakter, weil man sich im beängstigend-fantastischen Mittwelt bewegt. Auch „Alles endgültig“ spielt auf Kings dunklen Turm an und ist eine abgefahrene Geschichte, von der ich noch immer nicht weiß, ob und wie sie mir gefallen hat. Beide Geschichten lassen sich aber auch gut verstehen, wenn einem die Turm-Reihe nicht bekannt ist. 


Besonders geisterhaft war „1408“, die zu meinen liebsten Geschichten dieses Bandes zählt. Hier spielt King wieder mit alten Legenden rum, die uns in unserer modernen Zeit einholen, und damit für eiskalte Schauer sorgen. Außerdem hat mich „Der Tod des Jack Hamilton“ in die 30er-Jahre versetzt. Ich war bei der Dillinger-Bande live dabei, und durfte aus erster Hand erfahren, wie Jack Hamilton gestorben ist. 


Viele Geschichten fand ich gut und manche waren überhaupt nicht meins. Allesamt haben sie ein eher abruptes Ende gemeinsam, das mir in den meisten Fällen nicht wirklich gefallen hat. Ich weiß, King geht gern in die Tiefe, er lässt Protagonisten und Situationen auf seine Leser wirken, aber auf den großen Wow-Effekt wird man bei diesen Kurzgeschichten meist vergeblich warten.


Trotzdem hat der Meister des Grauens wieder einmal eine schön-schaurige Kurzgeschichtensammlung zusammengestellt, die - gelesen von David Nathan - angespannte Hör-Momente beschert und die ich Kingfreunden auf jeden Fall empfehlen kann.

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MEINE BEWERTUNG
★★

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4 Kommentare:

  1. Hi Nicole :D

    Diesen Kurzgeschichtenband hatte ich als Jugendliche auch, aber wenn ich jetzt so die Titel lese, muss ich doch sagen, dass ich mich irgendwie nur noch an 1408 erinnere! :P Ich muss echt mal wieder ein paar Kurzgeschichten von King lesen!

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,

      naja, manche Geschichten davon sind auch nicht sooo einprägsam, daher ist es kein Wunder, wenn du dich an etliche davon nicht erinnern kannst.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Ja, ich oute mich, bislang kenne ich nur einige wenige Kurzgeschichten aus seiner Feder ... seit kurzem wohnt "Mr. Mercedes" als Hörbuch bei mir ~ mal sehen wann ich dazu komme (=

    Aber "Kabinett..." klingt vielversprechend, habs mir auf jeden Fall mal gemerkt nun

    Liebe Grüße

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    1. Ich weiß nicht so recht, ob du wirklich mit "Mr Mercedes" in Kings Welt starten solltest. Das bereitet mir ein kleines bisschen Bauchweh. :D "Mr Mercedes" ist eher untypisch für ihn und ein 'ganz normaler' Krimi, was eigentlich nicht sein Genre ist. Ich hoffe, dir gefällt's. So oder so, du musst danach unbedingt mal einen 'richtigen' King lesen. ;)

      Liebe Grüße,
      Nicole

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