Freitag, 4. November 2016

Rezension: Die Legende von Sleepy Hollow - Washington Irving

Quelle: Amazon
Die Legende von Sleepy Hollow
| Washington Irving |

Verlag: aionas Verlag 2015
Seiten: 46 
ISBN: 9781519758279

MEINE BEWERTUNG 

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Über die Bewohner von Sleepy Hollow

Die Bewohner von Sleepy Hollow leiden unter Visionen und Erscheinungen, darunter ein furchteinflößender Reiter, der auf seinem Pferd kopflos durch das Tal zu traben pflegt. 

Die Legende von Sleepy Hollow hat meiner Ansicht nach Lagerfeuer-Charme. Sie gehört zu den Geschichten, die man mit gesenkter Stimme, im Feuerschein und einer Taschenlampe in der Hand als Gruselklassiker erzählt, und die vielleicht den kleinsten Zuhörern Gänsehaut beschert.

Als Kurzgeschichte von Washington Irving hat sie leider nur sehr mäßigen Eindruck auf mich gemacht. Denn es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis es zu den schaurigen Szenen kommt, die der Klappentext verspricht. 


Washington Irving thematisiert vielmehr das gesellschaftliche Gefüge im dörflichen Zusammensein, geht über die Liebe und die Eifersucht, bis er schelmische Boshaftigkeit und Schadenfreude zuschlagen lässt.


Der Schreibstil ist sehr ausschweifend, beschreibt unzählige Details und fordert den Leser, sich mit dem Tal Sleepy Hollow auseinanderzusetzen. Mit neckischem Unterton geht Washington Irving auf die Menschen dieser Region ein, dabei sind Erscheinungen oder Visionen letztendlich zur Randerscheinung verkommen, während man bei vielen Figuren einer Charakterstudie ausgesetzt wird.


Zuerst ist man im Tal Sleepy Hollow unterwegs. Man lernt die Bewohner, Sitten und Gebräuche kennen bis man dem Lehrer Ichabod zur Seite gestellt wird. Hier wird man großteils über seine Wesenszüge, sein Benehmen, seine Motive und sein Gebaren aufgeklärt, bis sich der Gruselklassiker dem Showdown annähert.


Dieses Finale hat weder schaurigen Charme noch erzählerische Finesse, sondern wird in wenigen Episoden abgehakt und hat auf mich einen sehr faden Eindruck gemacht. Zwar mochte ich den Schluss gern, aber auch hier wurde die Geschichte dem Gruselanspruch leider bei Weitem nicht gerecht.


Ich kann mir vorstellen, dass „Die Legende von Sleepy Hollow“ durch erzählerische Kunst - vorausgesetzt sie wird gestrafft und aufgepeppt - gut am Lagerfeuer erzählt werden kann. Mir hat die Geschichte trotzdem nicht gefallen, weil ich sie als langweilig empfunden habe, obwohl sie wohl zu den Klassikern der Gruselliteratur zählen mag.

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MEINE BEWERTUNG


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2 Kommentare:

  1. Ach Schade, eigentlich hat mich das schon sehr angesprochen, also das Sleepy Hollow. Ich kenne den Film und hatte mir hier eigentlich etwas mit ganz viel Gänsehaut und Grusel erhofft. Aber ich glaube, ich werde es doch wieder von der Wuli nehmen (endlich mal ein Buch weniger). ^^

    Liebe Grüße
    Silke

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    1. Hallo Silke,

      mir ist es ebenso ergangen! Ich hatte hier an eine richtig schöne Gruselgeschichte gedacht und dann war es leider nichts.

      Schadet ja auch nicht, wenn die WL ausnahmsweise nicht gefüllt wird.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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