Mittwoch, 16. Dezember 2015

Rezension: Das italienische Mädchen - Lucinda Riley

© Random House
Meine Bewertung ★★★

SHORT FACTS

Titel: Das italienische Mädchen
Autor: Lucinda Riley
Verlag: Goldmann 2014
Seiten: 560
ISBN: 9783442480098

 

Ganz große Oper

Neapel. Das kleine Mädchen Rosanna singt bei einer Familienfeier das „Ave Maria“ und wird vom Opernsänger Roberto Rossini als musikalisches Talent entdeckt. An diesem Tag beschließt das Mädchen nicht nur künftig fleißig Gesangstunden zu nehmen, sondern auch, eines Tages Roberto Rossini zu heiraten. Und das Schicksal meint es gut mit ihr, als sie Jahre später den Star an der Mailänder Scala trifft.

Zu Beginn muss gleich einmal gesagt werden, dass es sich hierbei um einen Kitschroman sondergleichen handelt, der mir aber wirklich gefallen hat.

Von Anfang bis Ende hat man es als Leser mit der ganz großen Oper zutun. Durchzogen von Leidenschaft, Emotionen und alles verschlingender Liebe, die ohne Rücksicht auf Verluste alles mit sich in den Abgrund zieht.

Es ist die Liebe der Opernstars Roberto und Rosanna Rossini, die von einem Moment auf den anderen zu einem Brennen entflammt, dem niemand etwas entgegenzusetzen hat.

Genauso leidenschaftlich wie diese Liebe, wird die italienische Oper geschildert. Hier fand ich besonders die Ausbildung zum Opernsänger interessant, weil ich eigentlich nicht gedacht hätte, wie arbeitsintensiv eine solcher Werdegang ist. Talent ist nun einmal nicht alles, und so begleitet man Rosanna dabei, wie sie vom kleinen Mädchen mit der schönen Stimme zur professionellen Opernsängerin ausgebildet wird.

Gleichzeitig erlebt man, wie Roberto Rossini vom talentierten Tenor zum Star der Mailänder Scala emporgehoben wird, sich einen Namen in den großen Opernhäusern der Welt ersingt und später gemeinsam mit seiner Frau zu Weltruhm gelangt.

So einträchtig und schön diese Liebe und Verbundenheit auch klingen mag, so gefährlich wird sie nicht nur für das Paar. Rosanna lässt sich als einfältiger Naivling auf den großen Tenor ein und merkt kaum, wie um sie herum die Welt verschwimmt, während Roberto in der Liebe zu seiner Frau versinkt und sich trotzdem nicht gegen sein leidenschaftliches Wesen wehrt.

Obwohl ich nur selten zu Liebesromanen greife, hat mich die Geschichte von Roberto und Rosanna richtig gepackt. Ich war fassungslos, voller Leidenschaft und wie betäubt, ich habe mit dem Paar gelitten, geliebt und sie voller Bewunderung in den Opernhäusern dieser Welt erlebt. Abgestoßen von ihrem Egoismus, verwundert von ihrer Einfältigkeit und erstaunt über ihre emotionslose Unbekümmertheit, hat mich Riley in ein Wechselbad der Gefühle getaucht, das mich hoffen, hassen und fürchten lassen hat, und das, obwohl mir dieses Paar an sich überhaupt nicht sympathisch war!

Einiger Ungereimtheiten zum Trotz, habe ich diesen Liebesroman als ganz große Oper empfunden. Es ist ein Drama, gefüllt mit leidenschaftlichen Tönen, zartschmelzender Liebesbeteuerungen und unverzeihlichem Verrat, das ich tatsächlich gern gelesen habe.


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