Freitag, 13. November 2015

Rezension: Der schwarze Regen. Hamburg Rain 2084 - Rainer Wekwerth

© Knaur
Meine Bewertung ★★★

SHORT FACTS

Titel: Der schwarze Regen. Hamburg Rain 2084
Autor: Rainer Wekwerth
Verlag: Knaur 2015
Seiten: ca. 50
ISBN: 9783426437469

 

Hamburg Rain 2084

Hamburg 2084. Eine surreale Stadt im Dauerregen ist Wirklichkeit geworden. Die Polarkappen sind geschmolzen, das Land ist ständigem Regen ausgesetzt und Städte sind nicht nur in die Breite sondern auch in die Höhe und Tiefe gewachsen.

Ähnlich irreal wirkt auch das entstandene Gesellschaftssystem, das sich am Aufbau der Stadt orientiert. Je näher man räumlich dem Himmel ist, umso einer besseren sozialen Schicht gehört man. Kein Wunder, dass sich in Stockwerken unter der Erde die ganz Armen und Gefährlichen tummeln, während in den obersten Etagen Hamburgs die Crème de la Crème der Gesellschaft residiert.

Bei diesem eShort handelt es sich um ein Prequel zur Reihe Hamburg Rain. Herausgegeben wird die Reihe von Rainer Wekwerth, wobei allerdings jeder weitere Teil einem anderen Autor entspringt. Schon allein diesen, doch etwas experimentellen, Charakter der Reihe bzw. eSerie - wie sie offiziell genannt wird - finde ich sehr reizvoll.


Natürlich konnte ich nicht widerstehen und musste mir daher diesen kostenlosen ersten Leseeindruck gönnen. Ich gebe zu, mir wurde damit große Lust auf die Reihe gemacht.


In „Der schwarze Regen“ bekommt man als Leser eine erste Orientierung in Hamburg von 2084. Mit einem Kommissar heißt es einen Mordfall aufzuklären, der sich in den untersten Ebenen der Stadt ereignet hat, allerdings einen Bewohner der höheren Etagen betrifft.


Die kurze gemeinsame Ermittlungstätigkeit mit dem Kommissar entspricht einem Schnellsiedekurs in Vergangenheit und Entwicklung der Stadt, sowie einer Einführung in das Gesellschaftssystem und hat nicht nur mein Interesse geweckt sondern mich aufgrund der doch überraschenden Handlung gut unterhalten.


Gleich nach den ersten Zeilen findet man sich in dieser verregneten Welt wieder. Ständiger Regen! Schon allein der Gedanke an all die Feuchtigkeit ist mir zuwider und trotzdem zieht mich diese Vorstellung in ihren Bann, und auch weitere Rahmenbedingungen lassen ein düsteres Zukunftsszenario erahnen, das u.a. Moral in Kombination mit wissenschaftlichen Fortschritt thematisiert.


Durch dieses Prequel wird ein ausgezeichnetes Gefühl für die dunkle, verregnete Atmosphäre vermittelt, es wirkt trostlos und gleichzeitig faszinierend, und zwar so, dass ich sicherlich mit dieser Reihe beginnen werde, weil ich auf die „richtigen“ Geschichten von Hamburg im Jahr 2084 neugierig geworden bin.


Die Reihenfolge der 1. Staffel "Hamburg Rain 2084": 

Prequel: Der schwarze Regen. Hamburg Rain 2084 - Rainer Wekwerth
01) V 2 - Claudia Pietschmann [Rezension lesen]
02) Sundown - Heike Wahrheit
03) Rehab - Ralf Wolfstädter
04) Zerfall - Thomas Zeller
05) Risse im Fundament - Stella M. Zieran
06) Die Seuche - Andreas Geist




14 Kommentare:

  1. Hi Nicole,

    es freut mich, dass dir das Prequel gefallen hat und bin schon sehr gespannt, wie die anderen Teile gefallen werden. Ich habe jetzt die Teile 1 bis 3 gelesen und bin begeistert. Gerade "Sundown" ist genial !!!

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hallo Uwe,

      ja, sag' mal, habe ich die Rezensionen dazu alle verschlafen oder hast du nichts veröffentlicht? :-D Schön, dass es interessant weiter geht, ich bin gespannt!

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    2. Hi Nicole,

      nein du hast nichts verschlafen, sondern das kommt alles nächste Woche bei mir auf dem Blog (fast eine Woche lang täglich eine Dosis Hamburg Rain 2084).

      Also schön dranbleiben :)

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  2. Ich finde das Konzept und die Aufmachung dieser Serie ehrlich ziemlich genial! Es ist so schade, dass es wieder in Kategorie "eBook-only" fällt, weil ich es erstmal nicht lesen kann, aber es ist natürlich auch absolut logisch, dass man die Reihe so in dieser Form eigentlich nur im eBook-Format sinnvoll herausbringen kann. Oder sagen wir mal so, die Reihe holt mit seinem Konzept so ziemlich das Beste aus dem eBook-Format heraus und nutzt genau die Möglichkeiten und Vorteile, die dieses Medium mit sich bringt. Man könnte es vielleicht auch als dünnere Bücher für die Print-Leser veröffentlichen, aber vermutlich rechnet sich das einfach nicht. Und gebündelt als Taschenbuch mit allen sechs Teilen wird es ja vielleicht doch irgendwann erscheinen, hoffe ich. Wobei es dann auch nicht das gleiche ist, dieses Prinzip mit Staffeln und "Folgen", das funzt so schon irgendwie besser und spricht den Serienfan gut an. Aber vielleicht ich habe bis dahin auch irgendwann einen eReader, jetzt sind es schon drei Gründe, die Liste wird länger! (Martin Krist, James Ellroy, Hamburg Rain) ;)

    Aber zum Inhalt: Ich hatte mir das Projekt auf der dazugehörigen Homepage schon mal genauer angeschaut, thematisch finde ich das richtig spannend und hab da gleich mehrere Science-Fiction-Filme im Kopf. Ich könnte mir vorstellen, dass man aus dem Stoff eine ganze Menge herausholen kann. Wenn Du mit der Reihe beginnst, wäre ich neugierig, wie sich die Figuren und der Ton so darstellen, ob das auch etwas düster angehaucht ist. Berichte bitte!! :D

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    1. Ja, geht mir auch so! Ich finde es sehr interessant, dass sich unterschiedliche Autoren in einer Welt bewegen, dabei jeder für sich schreibt und trotzdem eine gemeinsame Reihe herauskommt. Und dafür ist das eBook-Format natürlich optimal. Ich glaube auch, dass die 1. Staffel dann ziemlich schnell als Printausgabe erscheinen wird. Bei Erfolg spricht ja nichts dagegen.

      Ich werde auf jeden Fall berichten! :-)

      Weißt du, das Einzige, was mich an diesen Serien stört, ist, dass man eigentlich recht viel recherchieren muss, um zB die Reihenfolge zu erfahren. Für uns sehr medienaffine Blogger ist es an und für sich kein Problem, und trotzdem passiert's glaube ich oft, dass man mal den falschen Folgeband erwischt. Ich finde es irrsinnig nervig, dass man immer wieder googeln muss, um herauszufinden, in welcher Reihenfolge etwas zu lesen ist. Warum kann das nicht einfach am Cover stehen? (Das gilt nicht nur für eSerien sondern auch für alle anderen Reihen). Und da sehe ich dann das Problem für den "normalen" Leser. Es besteht die Gefahr, dass er mit dem "falschen" Band einsteigt, dadurch keinen sinnvollen Eindruck von der Geschichte bekommt und die Nase davon voll hat, obwohl es eigentlich etwas für ihn gewesen wäre.

      Zu deinem Reader-Problem, vielleicht habe ich noch ein Argument für dich. ;-) Liest du gern abends im Bett und störst durch die Nachtischlampe deine bessere Hälfte? Der Reader lässt dich dank Hintergrundbeleuchtung lesen und den Partner ungestört schlafen. Das hat vielleicht schon manche Ehe gerettet! :-D

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    2. Da muss ich Dir absolut zustimmen, ich verstehe auch nicht, warum sich so schwer damit getan wird, auf dem Cover irgendwo in die Ecke ein Zahl unterzubringen, die einem zeigt, welcher Band es ist. Ich glaube, da wird gerne argumentiert, dass das Käufer abschreckt, die den ersten Band nicht kennen, aber ich frage mich, was wohl mehr Käufer vergrault. Ein falscher Griff zum einem Band mitten in der Reihe, der dem Leser Rätsel aufgibt, weil er die Zusammenhänge nicht kennt oder ein Vermerk, der darauf hinweist, welchen Band man in der Hand hält und den Leser vielleicht stattdessen den ersten Teil kaufen lässt. Und gerade wie hier, wenn es sich um eine ausgewiesene Serie handelt, könnte man die Bandnumer ruhig mit aufs Cover nehmen, da bin ich bei Dir.

      Wenn ich inzwischen auf ein neues Buch stoße, recherchiere ich fast immer automatisch, aber mir ist auch klar, dass das nicht jeder macht. Hatte vor einiger Zeit in einem Sportkurs mal eine nette Dame kennengelernt, die mich recht schnell als Leseratte enttarnt hatte und mir anbot, ein paar Bücher, die sie aussortiert hat, mitzubringen. Da war unter anderem der dritte Band von Ben Aaronovitchs Flüsse von London-Reihe dabei. Und da hab ich sie gefragt, wie ihr denn die ersten beiden Teile gefallen hätten und sie schaute mich ganz erstaunt an, weil sie gar nicht wusste, dass das der dritte Band einer Reihe ist. Und darauf habe ich sie wohl ebenso erstaunt angeschaut. :D Ich bin quasi darauf konditioniert zu recherchieren, aber natürlich macht das nicht jeder, ich schaue im Klamottenladen ja auch nicht auf den Designer oder prüfe, ob es eine Jacke aus der Vorjahreskollektion ist. ;) Also ja, ich bin auch für eine bessere Kennzeichnung der Reihenfolgen.

      Willst mir wohl einen vierten Grund auf meine Liste schummeln, was? ;) Nee, das ist meist kein Problem, bei uns treibt es arbeitszeitbedingt meine zweite Hälfte deutlich früher ins Bett als mich, daher lese ich abends meist in meinem Sessel bis die Augen zufallen und husche dann leise rüber! ;) Ich sag ja, rein vom praktischen Nutzen her habe ich kein Verwendung für einen Reader. :D Es häufen sich im Moment aber die vergriffenen Bücher bzw. die interessanten eBook-onlys! :D

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    3. Ich kann euch beiden absolut nur zustimmen!!! Die Reihe als eBook herauszubringen, ist im Moment der richtige Weg (und mit ein wenig Glück erscheint es ja auch als TB ...)

      Das die Reihe nicht durchnummeriert ist, finde ich auch bescheiden ;)

      Ach und Katja, die Reihe wäre genau deins !!!

      LG Uwe

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    4. Verdammt, Uwe, nun sag doch nicht sowas auch noch! ;)

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    5. Doch und das wolltest du doch gelesen haben ;) ;)

      Wenn dich das jetzt nicht überzeugt, dann behalte mal die nächste Woche meinen Blog im Auge ...

      Wünsche euch ein schönes Wochenende

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    6. Erwischt! :D Ich bin aber noch auf Christins Meinung dazu neugierig. Deine Beiträge werde ich aber auch unter die Lupe nehmen! ;)

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    7. Ich glaube auch eher, dass man die Leser damit verärgert, wenn sie zufällig einen Reihenband erwischen. Mir geht's sogar selbst bei angeblichen Einzelteilen so. Man denkt sich nichts Schlimmes, liest ein Buch und auf einmal merkt man, dass es ein Reihenauftakt ist.

      Die Geschichte mit der Frau vom Sport finde ich echt witzig! ;-) Das ist bestimmt kein Einzelschicksal, so wird es vielen ergehen.

      Weihnachten kommt ja bald, vielleicht liegt ein Reader unterm Tannen- , Fichten- oder Gummibaum. Und wenn nicht, man kann sich bestimmt auch einen Günstigen gebraucht zulegen und muss dann nicht so viel Geld dafür ausgeben, wenn er einem nicht unbedingt notwendig erscheint. Außerdem kann man sogar pdf-Dateien recht angenehm darauf lesen. Langsam komme ich mir wie eine Verkäuferin vor, ich will dir nichts andrehen! :-D

      Uwe, ich freue mich auf deine nächste Blog-Woche. Das wird spannend!

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    8. Hehe, Du machst das echt gut! ;) Ja, es kann gut sein, dass sich um die Weihnachtszeit etwas tut. Vielleicht auch ein Tablet, damit liebäugel ich schon lange, aber eigentlich ist mir das zum Lesen nichts, die eReader haben da schon den angenehmeren Augeneindruck. Hab mich da natürlich schon ein bisschen umgeschaut und schlaugemacht und bei Freunden und Bekannten auds Display geschmult und werde das alles mal sacken lassen. Kommt Zeit, kommt Rat, oder Reader, oder so! ;)

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    9. Wenn ich mich da nochmal kurz einklinken darf, ich würde zu einem 10" Tablet raten, da es Vielseitiger ist. Auch bist du nicht an z. B. Amazon (Kindle) gebunden. Ich lese nur noch mit meinem Samsung Galaxy Tablet und hoch zufrieden.

      Werbung aus :D

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    10. Danke, ich schau mir das mal an. Aber wie gesagt, so zum Lesen ist mir ein Tab eigentlich auch nix.

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