Dienstag, 15. Juli 2014

Rezension: Winter People. Wer die Toten weckt - Jennifer McMahon

Bildquelle: pixabay.com
Meine Bewertung ★★☆☆

SHORT FACTS

Titel: Winter People. Wer die Toten weckt
Autor: Jennifer McMahon
Verlag: Ullstein 2014
Seiten: 400
ISBN: 9783548286099


Mystery für Zwischendurch


West-Hall, 1908. Saras kleine Tochter Gertie wird leblos in einem tiefen Brunnenschacht gefunden. Nichts wünscht sich Sara sehnlicher als ihr kleines Mädchen zurück, und sie hält eine Anweisung in ihren Händen, wie man Tote zurückholen kann.

West-Hall, Gegenwart. Ruthies Mutter verschwindet von einem Moment auf den anderen. Am Küchentisch befindet sich noch ein Teller mit einem angebissen Stück Kuchen von ihr.
Währenddessen bezieht Katherine eine kleine Wohnung in West-Hall, ihr Mann Gary starb vor wenigen Monaten bei einem Autounfall. Seither quält sie die Frage, was er in West-Hall eigentlich wollte.

"Das West-Hall-Dreieck nannten die Leute die Gegend. Es gab Gerüchte über satanische Kulte, einen wahnsinnigen Killer, ein Tor zu einer anderen Dimension und natürlich über Außerirdische …“ (S. 55)

Neben den Zeitebenen aus Vergangenheit und Gegenwart hat man es mit mehreren Perspektiven zutun. 

Die Ereignisse von 1908 erfährt der Leser durch Sara, ihren Ehemann Martin und Saras Tagebuchaufzeichnungen.

Die Gegenwart erlebt man in erster Linie durch Ruthies Augen, die sich nach dem Verschwinden ihrer Mutter einem Rätsel gegenüber sieht. Aber auch Katherine kommt zu Wort, die sich in West-Hall angesiedelt hat, um den Tod ihres Mannes zu verkraften.

Aufgrund dieser vielen verschiedenen Erzählstränge wirkt es doch etwas überladen. Trotzdem schafft es die Autorin, eine gewisse Mystery-Stimmung aufkommen zu lassen, dass einem beim Lesen so mancher kalte Schauer über den Rücken läuft.

Leider kann diese Atmosphäre nicht durchgehend gehalten werden, denn gerade während der Gegenwartsepisoden habe ich nach einiger Zeit den Gänsehauteffekt vermisst, der ja eigentlich den Kern der Geschichte bildet.

Gleich zu Beginn erfährt man, wie es mit Sara enden wird. Dadurch hat sich die Autorin, meiner Meinung nach, vorzeitig selbst den Wind aus den Segeln genommen. Ein etwas ungelenker Showdown dümpelt letztendlich in einen geistlosen Abschluss, der bei mir einen unausgegorenen Eindruck hinterlassen hat.

Auf jeden Fall ist es eine interessante Geschichte mit einem gruseligen Unterton, auch wenn ich mir davon mehr gewünscht hätte. 


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